Low Vision Konzept der NWW
Low Vision (wörtlich: schwaches Sehen) umfasst Sehschädigungen und Beeinträchtigungen, die sich nicht mit Brillen, Kontaktlinsen oder durch operative Eingriffe beheben lassen. Meistens lässt sich die Wahrnehmung jedoch verbessern, wenn eine angemessene Beleuchtungssituation geschaffen wird oder spezielle optische Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Eine kontrastreiche Raum- und Objektgestaltung ermöglicht bei vorhandenem Sehvermögen eine bessere Orientierung. Diesen Grundsatz haben wir uns in der NWW zu eigen gemacht.
Grundsätze bei der baulichen Gestaltung
Grundsätze bei der baulichen Gestaltung der NWW sind die barrierefreie und rollstuhlgerechte räumliche Ausstattung, die darüber hinaus die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung/Blindheit berücksichtigt. Die fünf auf dem Gelände der NWW befindlichen Häuser sind durch ein blindenspezifisches, im rechten Winkel angeordnetes, Wegesystem, mit Rillensteinen und Aufmerksamkeitsfeldern miteinander verbunden und ermöglichen den sehbehinderten und blinden Bewohnern eine gute Orientierung.
Orientierungshilfen bei der Ausgestaltung der Wohngruppen
Die Wohngruppen der NWW sind gekennzeichnet durch breite Gänge, großzügige Verkehrsflächen, verbreiterte Türen, in der Höhe angepasste Lichtschalter und Türgriffe. Als zusätzliche Orientierungs- und Tasthilfe sind die Gänge mit einem farblich und strukturell gekennzeichneten Leitsystem versehen. Weitere Orientierungssymbole sind im Einzelfall im Gang an abgehenden Zimmern angebracht. Alle Häuser verfügen über je einen Aufzug.
Struktur und Sicherheit
Die klare Wegeführung und Orientierungssysteme ziehen sich durch die gesamte NWW, bei der Beleuchtung, der Ausstattung der Wohngruppen und bei den Gebrauchsgegenständen wurde auf die besonderen Belange sehgeschädigter und blinder Menschen ausgerichtet. Die Bewohner erfahren dadurch in ihrem Lebensalltag Sicherheit, Vermeidungsverhalten durch Misserfolg wird weitgehend reduziert und die Motivation zu mehr Eigenständigkeit maßgeblich gefördert.